Technostress 2 Menschen im Hintegrund Lichteffekte im Vordergrund 1 Lautsprecher und 1 Diskokugel
Technostress

Technostress

  • 26.01.25, 20:00
  • Performance

In einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die gesamte Natur aus unserem Alltag verschwunden ist, sehnen sich überarbeitete Menschen nach einer Auszeit von der immer um ihre Aufmerksamkeit konkurrierenden digitalisierten Welt. In diesem Kontext erscheint das neu eröffnete "Digital Digital Detox Center" gerade rechtzeitig. Es bietet eine Lösung für den stressigen Alltag, überflutet von Reizen. In diesem Virtual-Reality-Retreat finden Menschen wieder zu sich selbst, zu ihrem inneren Kind, zu einer Balance. Sie werden in eine virtuelle Natur entführt und erleben dort erstmals, wie sich ein Wald anfühlt und welche Energie von ihm ausgeht. Dabei tauchen die Teilnehmer:innen tief in ihre eigene Psyche ein und erleben eine Reise , die ihnen die Augen öffnet. In ihren tiefsten Abgründen werden sie mit Süchten, Phobien und Zwängen konfrontiert und schliesslich durch diese kathartische Reinigung wieder arbeitsfähig gemacht. Die Zeremonie wird von der hauseigenen KI geleitet, die sowohl auf die Bedürfnisse der Teilnehmer:innen als auch auf die Anforderungen des alles dominierenden Konzerns "The Company" eingeht.

das Projekt
Cyril Lüthi und Jérémy Lenoir sind zwei Künstler, die sich in interdisziplinärer Manier der Fusion von Video, Licht und Musik widmen. Ihr Projekt "Technostress" ist eine immersive und multisensorische Live-Show, in der Sehen und Hören gleichwertige Rollen im Erlebnis des Publikums spielen sollen. Die Show wird in einem eigens für die Performance konzipierten Raum präsentiert. Das Publikum befindet sich zusammen mit den Performern im Inneren dieses achteckigen Raumes, wobei die Wände als Projektionsflächen dienen und ein Arrangement aus Surround-Lautsprechern die räumliche Erfahrung ergänzt. Inhaltlich beschäftigt sich das Stück mit der Frage, welche Möglichkeiten und Abgründe die neuesten technologischen Entwicklungen im Bereich KI, Social Media und Virtual Reality, bereithalten, und wie wir mit diesen mächtigen Werkzeugen umgehen wollen. Durch den Einsatz eben dieser Technologien in der Performance wird das Publikum auf den Umfang dieses Themas hingewiesen und motiviert, sich selbst mit Fragen des Digitalen auseinanderzusetzen.

Relevanz
Als begeisterte Veranstaltungstechniker sehen Lüthi und Lenoir die Digitalisierung unserer Welt als große Chance und interessantes Experimentierfeld. Auf der anderen Seite erkennen sie die psychischen Gefahren ständig verfügbarer Ablenkungen und schneller Belohnungen. 
Sie fragen sich, wie der Spagat zwischen unglaublich hilfreichen Werkzeugen und diesen Katalysatoren für gesellschaftliche Probleme gelingen kann. Sie möchten diese Fragen an ein Publikum weiterstellen und zum Nachdenken anregen: Wie stellen wir uns eine digitale Zukunft vor? Fühlt es sich richtig an, wenn bestimmte Aufgaben von Algorithmen erledigt werden, und was möchten wir lieber in unseren eigenen Händen behalten? Reproduzieren wir in der digitalen Welt unsere Probleme und wie können wir den Unterschied zwischen Nutzen und Ausnutzung erkennen?

Reservation unter https://tojo.ch/